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Archive for Mai 2008

Tatort light

Mit solchen Fahndungsplakaten im Hinterkopf läuft es sich gleich viel beschwingter durch die nächtliche Stadt. Beschwingt, weil das Herz rast, als würde man es für jeden Schlag bezahlen. Ich bin ohnehin schon paranoid, aber wenn man dann einen greifbaren Grund für seine Ängste hat, lauert wirklich hinter jeder Hausecke ein Wahnsinniger.

Diese Stadt, stellten wir gestern Abend fest, weist eine unglaubliche Dichte an merkwürigen Gestalten, die jeder kennt und keiner mag, auf, woran es liegt? Man kann spekulieren, vielleicht hält sich auch jede Stadt für die mit den meisten Verrückten, wer weiß.

Und ich merke gerade: Ich werde mir nie wieder die BKA-Fahndungslisten anschauen. Unheimlich. Und ekelhaft. Und traurig.

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Er sieht aus wie Jarvis Cocker, nur ein bisschen dicker, und wenn ich ihn das nächste Mal sehe, sage ich vielleicht was, oder gucke, oder lasse meinen Handschuh fallen. Mist, es ist ja Sommer.

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Den Nachmittag verbracht mit Benn und Indiana Jones, Menschen getroffen, an deren Zurechnungsfähigkeit ich von Begegnung zu Begegnung mehr zweifle. Die Anderen und ich, die letzten Wochen zeigen wieder, dass das keine gute Kombination ist, weiß nicht mehr, wen ich leiden kann und wen nicht. Ich kann mich nicht streiten, nicht wirklich. Die Dinge, die mir durch den Kopf gehen, sind meist zu gemein, unangemessen gemein, auf ein „Du bist immer so hektisch, achte mal drauf, auch für später im Beruf“ – was soll ich da antworten? „Aber du, dumme Nuss, wie ein bescheuertes Erdmännchen stehst du da mit deiner eifrigen Besserwisserei, ich würde dir gern die Nase umdrehen“ geht mir durch den Kopf aber selbst Kontaktzombies wie ich merken, dass dies keine angemessene Antwort ist.

Mich mit „ordentlichen“ Freunden umgeben funktioniert einfach nicht. Und ob ich mich von halbwahnsinnigen Detektivroman-Fans oder halbwahnsinnigen Schleimstrebern an den Rand eines Nervenzusammenbruchs treiben lasse – bei ersterem habe ich wenigstens noch was zu lachen.

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Wie immer

Mit den warmen Nächten kommt wieder das Bedürfnis nach Nächten auf dem Balkon mit Rotwein und Zigaretten und Gedanken, die so schnell verfliegen wie der Rauch, der Kopf ist leer, man wälzt sich im Bett hin und her und kann nicht schlafen, es ist zu warm und Stechmücken surren ganz nah am Ohr vorbei. Früher habe ich mir in diesen Nächten immer vorgestellt, es sei eisiger Winter und ich hätte nur ein zerschlissenes Leinentuch, mit dem ich mich zudecken könnte, ich habe mich fest in meine Bettdecke gewickelt und an die Kälte gedacht, die schwitzigen Kniekehlen ignoriert, ich weiß gar nicht mehr, warum. Aber wahrscheinlich konnte ich besser schlafen.

Ich weiß nicht, wie oft ich das schon geschrieben habe, das mit den Nächten und den Zigaretten und den Gedanken, die sich immer wieder um ein „du“ drehen und ich Wochen später schon nicht mehr weiß, um welches du es noch einmal ging, warum auch, es ist nicht wichtig, es war noch nie wichtig und nie wirklich interessant. Vielleicht eines Tages finde ich die Worte für das alles und vielleicht ist da eines Tages jemand, der zuhört, der versteht und der mir die Flasche mit dem abgestandenen Prosecco aus der Hand nimmt, das war ja alles schön und gut, aber jetzt erzähl doch mal von Girls in Hawaii, das mach ich auch, später, aber bitte, hör doch zu, nur kurz.

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Another Sunny Day

Es wird warm und Frühling und wenn mir schon früher jemand erzählt hatte, wie grandios die Frühlingsnächte werden, wenn man abends eine Allergietablette mit dem Schlaf- und Nerventee herunterspült, hätte ich meinen Widerstand gegen den Heuschnupfen schon früher aufgegeben. Die Nächte sind klasse. Tagsüber sehe ich trotzdem verheult aus, aber das fällt kaum auf, hoffe ich, denke ich.

Es ist warm und abends sitzt man am Marktplatz und trinkt Cocktails, das habe ich seit Jahren nicht mehr gemacht, eigentlich kann man sich so etwas ja nicht leisten, aber der Kellner war so hübsch und dann bekommt man zu jedem Cocktail ein cooles Knicklicht-Armband. Leider leuchten meine Armbänder schon nicht mehr wirklich im Dunkeln, ich habe gehört, man soll sie im Kühlschrank lagern, da liegen sie jetzt auch, mein Mitbewohner hält mich sowieso für verrückt, da macht der neue Kühlschrankinhalt auch nichts mehr aus.

Es ist warm und ein Traum hat sich erfüllt: Mein neues Handy kann Sprachaufzeichnungen speichern, das heißt, ich kann jederzeit meine Gedanken in mein Handy sprechen und vergesse nichts mehr und muss nicht mehr so viel aufschreiben.

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